Aufklärung über Aufklärung – zur Aktualität der klassischen deutschen Philosophie
print

Links und Funktionen

Navigationspfad


Inhaltsbereich

Aufklärung über Aufklärung - Zur Aktualität der klassischen deutschen Philosophie

Carl Friedrich von Siemens Stiftung, 12. und 13. Dezember 2019

Organisation: Giovanni Pietro Basile, Manja Kisner, Ansgar Lyssy, Michael Bastian Weiß
 

In der Aufklärungszeit übernimmt die Philosophie die Rolle einer Leitwissenschaft, die die verschiedenen Disziplinen des Wissens und Handelns vom Standpunkt einer Meta-Theorie heraus reflektieren, evaluieren und neu begründen soll. Ansatzpunkt ist hierbei ein neues Verständnis des Menschen als autonomes Subjekt und sich durch Freiheit selbst konstituierendes Wesen. Damit wird der Mensch zum Ausgangs- und Mittelpunkt des Denkens und zum Prüfstein der Erkenntnis. In ihm sollen die verschiedenen philosophischen und wissenschaftlichen Diskurse konvergieren, ihm sollen sie zugutekommen. Dieser Gedanke leitet eine Transformation der Philosophie und anderer Disziplinen ein. Dabei wird der Anspruch artikuliert, dass auch die Philosophie den Fortschritt von Kultur und Gesellschaft mitbestimmen kann und soll.

Im 21. Jahrhundert wird das Projekt der Aufklärung fortgeführt - trotz eines verkündeten "Endes der Moderne" und mit offenkundiger Dringlichkeit. Dabei besteht anhaltender Bedarf an Selbstverständigung vermittels einer kontinuierlich weitergeführten Debatte über die Aufklärung selbst. Die Philosophie baut zwar auch heute noch auf zahlreichen Ideen der klassischen deutschen Philosophie auf, jedoch ist die Vorstellung einer systembildenden, möglicherweise letztbegründenden Philosophie anderen Ansätzen gewichen, die pragmatischer, dialogorientierter und kasuistischer sind. Dieser Workshop soll der Frage nachgehen, welche Rolle die Ideen und Ansätze der klassischen deutschen Philosophie heute noch spielen können und wo ein noch unausgeschöpftes Erklärungspotential liegt.

Der Workshop findet anlässlich des 65. Geburtstages von Prof. Günter Zöller statt.